Bauernherbst in Obertrum eröffnet
1996 wurde in Obertrum der erste Bauernherbst in damals noch kleinem Rahmen aus der Taufe gehoben. 28 Jahre später ist die Veranstaltungsreihe rund um Brauchtum, Tracht, Handwerk und Traditionen im ganzen SalzburgerLand als „fünfte Jahreszeit“ tief verankert. Ende August 2023 kehrte der Bauernherbst zurück zu den Wurzeln – Obertrum feierte stimmungsvoll die große landesweite Eröffnung.
Frühherbstlich und damit passend zum Anlass präsentierte sich das Wetter im Salzburger Seenland. Ungetrübt war hingegen die Feierlaune: Tausende Besucherinnen und Besucher waren gekommen, um „ihren“ Bauernherbst zu eröffnen. Das galt selbstverständlich auch für die geladenen Ehrengäste – in Obertrum mit dabei waren u.a. Landesrat Josef Schwaiger, SalzburgerLand Tourismus Geschäftsführer Leo Bauernberger, Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Obertrum Simon Wallner, Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Georg Wagner oder Hannes Brugger, Obmann der Salzburger Heimatvereine.
Und auch viele bekannte Gesichter aus dem SalzburgerLand ließen sich die Bauernherbst-Eröffnung nicht entgehen – darunter Skilegende Alexandra Meißnitzer oder der Intendant des Salzburger Landestheaters, Carl Philip von Maldeghem.
Schwaiger betont Bedeutung für Landwirtschaft und Tourismus
Gemeinsam mit dem großen Festzug – allen voran die örtliche Trachtenmusikkapelle und die Prangerstutzenschützen – zogen sie am Sonntagvormittag ins Ortszentrum von Obertrum ein, um den Bauernherbst 2023 feierlich zu eröffnen. „Mit der 28. Ausgabe kommt der Salzburger Bauernherbst wieder zurück zu seiner Wiege“ , sagte Landesrat Schwaiger bei seiner Eröffnungsrede und betonte: „Die Besucherzahlen ebenso wie die touristische Entwicklung in den Herbstmonaten zeugen vom erfreulichen Erfolg dieser Idee. Durch die Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft hat sich hier eine Veranstaltungsreihe für das ganze Land entwickelt und es profitieren zwei für Salzburg ganz wichtige Bereiche. Dabei erleben wir unsere Traditionen, unser Lebensgefühl und die hohe Qualität die von den Lebensmitteln bis hin zu fast allen Lebensbereichen reicht.“
Bauernberger: „Erfolg geht über Zahlen hinaus“
Das unterstrich auch Leo Bauernberger, Geschäftsführer der SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft (SLTG): „Der Bauernherbst spannt einen authentischen Bogen von der Arbeit und Lebensweise unserer Bäuerinnen und Bauern über echte Bräuche und traditionelles Handwerk bis hin zu den regionalen Speisen und selbstgemachten Produkten direkt vom Hof. Das macht ihn zu einem idealtypischen Beispiel für nachhaltigen Tourismus. Er ist naturnah, stärkt die regionalen Kreisläufe und bringt touristische Wertschöpfung direkt zu den Menschen in den Salzburger Regionen.“
Die Bedeutung der Veranstaltungsreihe lässt sich auch in der Tourismusstatistik messen: Seit dem ersten Bauernherbstjahr haben sich die Ankünfte in den Monaten September und Oktober von knapp 500.000 auf über eine Million verdoppelt, die Nächtigungen sind von rund zwei Millionen auf über 3,2 Millionen gestiegen. Bauernberger: „Der wahre Erfolg geht aber über die Zahlen hinaus. Ursprünglich als touristisches Angebot zur Verlängerung der Sommersaison konzipiert, steht der Salzburger Bauernherbst heute für viel mehr, nämlich für den Erhalt von Werten und Bräuchen, für ein echtes Miteinander und die Liebe zu Traditionen.“
Bauernherbst-Motto 2023: „Tracht & Gwand“
Dass der Bauernherbst nicht nur bei Gästen, sondern insbesondere auch bei den Salzburgerinnen und Salzburgern sehr beliebt ist, unterstreicht auch das diesjährige Motto: „Tracht & Gwand – Salzburger Tracht neu gedacht“. Dirndl, Tracht und Lederhose sind Teil der Salzburger Kultur und des Lebensstils in der Region, sie sind Ausdruck und Lebensgefühl und gehören ebenso zum Alltag wie zu feierlichen Festen und Veranstaltungen. „Die Tracht ist ein Stück Salzburger Identität, das auch international wahrgenommen wird – unsere Gäste lieben die besondere Festtagskleidung und kommen selbst immer wieder gern in Tracht zu unseren Bauernherbst-Veranstaltungen“, weiß SLTG-Geschäftsführer Bauernberger.
Bauernherbst-Dirndln und Bauernherbst-Tanz
Weil Tracht nicht nur traditionell, sondern auch modern und zeitgemäß ist, rief die SLTG in den vergangenen Wochen einen Wettbewerb aus, bei dem unter rund 30 Einreichungen von Profi- und Hobby-Schneiderinnen bis hin zu Schülerinnen das „Bauernherbst-Dirndl des Jahres“ gesucht wurde. Die ebenso stilvollen wie ideenreichen Kreationen wurden bei der Eröffnungsfeier präsentiert. Gewonnen hatten den Bewerb vier Schülerinnen der landwirtschaftlichen Fachschule in Bruck an der Glocknerstraße mit ihrem Dirndl „Brucka Hoamatgspia“.
Begeistert waren die Festbesucherinnen und -besucher zudem von der Darbietung von Ballett-Ensemble-Mitgliedern des Salzburger Landestheaters, die ihre zeitgenössische Interpretation des Salzburger Bauernherbstes auf die Bühne in Obertrum brachten.
76 Orte feiern Bauernherbst bis Ende Oktober
In den Mittelpunkt gerückt wird die Salzburger Tracht in den kommenden Wochen bei zahlreichen Bauernherbst-Veranstaltungen: mit Besuchen von Manufakturen und Schneidereien, die spannende Einblicke in überlieferte Näh- und Handwerkstechniken geben, genauso wie im Rahmen von Näh-, Filz- oder Bastel-Workshops, beim Dirndlgwandl-Sonntag oder bei Ausstellungen und Vorträgen. In 76 Bauernherbst-Orten – neu dabei ist heuer Großgmain – finden bis 31. Oktober 2023 rund 2.000 Feste statt, zu denen wieder mehr als 500.000 Besucher erwartet werden.