Zukunftsweisender Tourismus

Perspektiven für die Destination SalzburgerLand

Klimawandel, Pandemie, Krieg in Europa: Die Herausforderungen für die internationale Tourismuswirtschaft sind zweifellos größer geworden. Auf dem Weg in die Zukunft kann das SalzburgerLand dennoch und gerade jetzt besondere Stärken ausspielen. Die Voraussetzung ist der Fokus auf naturnahe Angebote, ressourcenschonendes Wirtschaften, umweltfreundliche Mobilität vor Ort sowie bei der An- und Abreise – und vor allem das Bündeln der Kräfte mit Regionen und Partnern.

Wie soll der Tourismus im SalzburgerLand in den kommenden Jahren aussehen? Welche Angebote und Themen sind in Zukunft für potenzielle Gäste attraktiv? Wie lassen sich wirtschaftlicher Erfolg sowie soziale und ökologische Verantwortung gut miteinander verbinden? Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit die Bevölkerung den Tourismus positiv mitträgt? All das sind Themen, mit denen sich die SLTG gemeinsam mit ihren Partnern intensiv auseinandersetzt.

Einige Eckpunkte – wie die Stärkung ganzjähriger naturnaher Angebote, ein höchster Anspruch an Qualität, authentisches Naturerlebnis, die enge Partnerschaft von Landwirtschaft und Tourismus sowie die Stärkung regionaler Kreisläufe – werden im SalzburgerLand seit vielen Jahren auch strategisch gelebt. Diese Leitlinien immer wieder nachzuschärfen, ist ein ständiger und wichtiger Prozess, um den sich die SLTG gemeinsam mit den Regionen intensiv bemüht.

Sorgsamer Umgang mit unseren Ressourcen

Regelmäßige Studien wie der Tourismus Monitor Austria unterstreichen, dass unsere Gäste immer stärker das authentische Naturerlebnis und Aktivitäten in der alpinen Natur suchen. Im Sommer sind Wandern, Radfahren und das Baden an den Salzburger Seen die beliebtesten Aktivitäten unserer Gäste – gerne kombiniert mit den erstklassigen Kulturangeboten in Stadt und Land. Im Winter liegt der alpine Skisport weiterhin unangefochten an der Spitze der Urlaubsmotive, die Qualität und das erstklassige Angebot in den Salzburger Skiregionen werden hier besonders geschätzt. Aber auch Aktivitäten wie Langlaufen, Winterwandern oder einfach das „sanfte“ Erleben und die Erholung in einer winterlichen Landschaft gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Bei Veranstaltungen wie dem „Brennpunkt Innovation“ – hier im Mai 2022 in der FH Salzburg – sensibilisiert die SLTG für das Thema eines zukunftsweisenden, nachhaltigen und ressourcenschonenden Tourismus und vernetzt führende Experten*innen mit Touristiker*innen in den Regionen. Bild: (v.l.) SLTG-Geschäftsführer Leo Bauernberger, Markus Gratzer (Generalsekretär, ÖHV), Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Christian Baumgartner (Leiter für nachhaltige Entwicklung im Tourismus, FH Graubünden)

Der demographische Wandel beschleunigt die veränderten Rahmenbedingungen und Bedürfnisse: Auf der einen Seite eine wachsende Gruppe älterer Menschen, die mehr Zeit haben und auch abseits der klassischen Hochsaisonen im Urlaub sowohl Aktivität als auch Erholung suchen. Auf der anderen Seite eine junge Generation, die mehr denn je auch die Gastgeberinnen und Gastgeber in die Pflicht nimmt, Umwelt- und Klimaschutz nicht nur bei der Anreise und Mobilität vor Ort, sondern umfassend auch in den Betrieben und beim gesamten Urlaubserlebnis durch einen sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen mitzudenken.

Neue Nachtzugverbindungen als attraktives Angebot

Zweifellos gehört die Mobilität zu den großen strategischen Fragen, wenn es um zukunftsweisenden Tourismus geht. Im Rahmen von Partnermanagement und Angebotsentwicklung setzt die SLTG hier in erster Linie auf eine langfristige und enge Kooperation mit den größten Schienenverkehrsträgern. Die bewährten und langjährigen Partnerschaften mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der Deutschen Bahn (DB) wurden und werden auch zukünftig weiter intensiviert. Dazu stoßen neue Kooperationen, die in unseren wichtigsten Märkten das Angebot zur umweltfreundlichen Anreise ins SalzburgerLand attraktivieren.

Besondere Aufmerksamkeit auch in den Medien erlangte die Premiere einer Nachtzugverbindung aus Skandinavien: das Bahnunternehmen Snälltåget bringt Skiurlauber*innen aus Schweden und Dänemark in die Salzburger Wintersportregionen – der Zug hält u.a. in Zell am See, dem Gasteinertal und St. Johann. Das Angebot kam bei den Gästen hervorragend an, die Verbindung wird auch in den kommenden Wintersaisonen fortgeführt.  Im Sommer wiederum ergänzt der ALPEN-SYLT Nachtexpress das Bahnangebot aus Deutschland: Die wöchentliche Nachtzugverbindung macht von der Nordsee ins SalzburgerLand u.a. auch Station in den großen deutschen Städten Hamburg, Nürnberg und München.

Auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft für den Tourismus im SalzburgerLand, gilt es, solche und ähnliche Angebote durch die Bündelung von Kräften gemeinsam mit Regionen und Wirtschaftspartnern noch mehr zu forcieren.

Landwirtschaft und Tourismus: Die tragenden Säulen unseres Landes

Generell hat das SalzburgerLand mit seinen naturnahen und im wahrsten Sinn des Wortes „natürlich gewachsenen“ Angeboten jedenfalls eine gute Ausgangsposition, Gäste für sich zu begeistern. Eine tragende Säule ist in diesem Zusammenhang die enge Partnerschaft zwischen Tourismus und Landwirtschaft, die seit vielen Jahren beiderseits intensiv gelebt wird. Das SalzburgerLand ist in der glücklichen Lage, ein gesundes Verhältnis beider Branchen zu haben: Auf etwa 10.000 landwirtschaftliche Betriebe kommen ebenso viele Tourismusbetriebe.

Bioland Nummer eins: Die Bäuerinnen und Bauern liefern qualitativ hochwertige Produkte für die Alpine Küche im SalzburgerLand.
Im Bild: Bio-Bauer Peter Löcker mit Spitzenkoch Rudi Obauer.

Das wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv aus: Mit einem Anteil von rund zwei Drittel an biologisch wirtschaftenden bäuerlichen Betrieben ist das SalzburgerLand weltweit führend und hat eine hohe Glaubwürdigkeit, wenn es um die Qualität regionaler Lebensmittel und Produkte geht. Das seit 2019 bestehende SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat macht diese Produkte für Einheimische und Gäste gleichermaßen sichtbar und verstärkt das Bewusstsein für die Bedeutung lokaler Kreislaufwirtschaft zusätzlich.

Regionale, alpine Küche als entscheidendes Urlaubsmotiv

Wie wichtig Genuss als Urlaubsmotiv ist, zeigt die Marktforschung: Für 48 Prozent der Gäste sind laut Tourismus Monitor Austria das Essengehen und regionale Speisen zentrale Themen, die bei der Urlaubsentscheidung eine Rolle spielen. Unterstützt von diesen Entwicklungen, setzt die SLTG einen Fokus auf das Thema Alpine Küche. Unsere  Rolle für die Region interpretieren wir einerseits in der Vernetzung wichtiger Akteure*innen und Entscheidungsträger*innen – etwa bei der mittlerweile etablierten und hochkarätig besetzten Branchenveranstaltung Festspiele der Alpinen Küche in Zell am See-Kaprun.

Andererseits setzen wir gemeinsam mit Partnern immer wieder Akzente in der touristischen Angebotsentwicklung. Im vergangenen Jahr wurden mehrtägige Genussreisen zusammengestellt, die sowohl buchbar als Angebotspaket, als auch zur Inspiration von Gästen für das kulinarische Erleben der Region dienen. Herzstück der Genussreisen sind die sogenannten Chef’s Touren: Top-Köche aus dem SalzburgerLand wie Eckart Witzigmann, Lukas Ziesel oder Andreas Herbst stellten dafür ihr ganz persönlichen Insider-Tipps und Adressen von lokalen Genusshandwerker*innen zusammen. Mehr dazu auf: genussreisen.salzburgerland.com

Identitätsstiftende Angebote: Almsommer und Bauernherbst

Landwirtschaft und Tourismus bilden auch bei jenen beiden Angebotsgruppen, die in besonderem Maße identitätsstiftend für das gesamte Bundesland wirken, ein unzertrennliches Paar: dem Salzburger Almsommer und dem Salzburger Bauernherbst. Diese Angebote stetig weiterzuentwickeln, um ihre Attraktivität auch in Zukunft sicherzustellen, ist ein Kernauftrag der SLTG.

Wie kein anderes Bundesland ist das SalzburgerLand geprägt von seiner Almenlandschaft, die ein Viertel der Landesfläche ausmacht. Der Salzburger Almsommer macht diesen einzigartigen Sehnsuchtsraum mit über 1.800 bewirtschafteten Almen erlebbar. Ein besonders authentisches Almerlebnis bieten die rund 170 ausgezeichneten und qualitätsgeprüften Almsommer-Hütten im SalzburgerLand. Sie garantieren den Wanderern ein authentisches Almerlebnis mit regionalen, selbstproduzierten Produkten und besonderer Ursprünglichkeit.

Beim Thema Wandern setzte die SLTG im vergangenen Jahr mit der Neugestaltung des Salzburger Almenwegs einen weiteren Akzent: Auf 25 Etappen können Pakete für Übernachtungen auf Hütten oder im Tal gebucht werden, die auch mit Kulturveranstaltungen oder Besuchen in ausgewählten Genussbetrieben entlang der Strecke kombinierbar sind.

Beim Salzburger Bauernherbst wiederum wurde mit dem erfolgreichen 25-Jahr-Jubiläum, das wegen der Pandemie um ein Jahr verlängert wurde, ein besonderer Meilenstein erreicht. Die SLTG richtet aber auch hier bereits den Blick in die Zukunft: Eine umfassende Analyse, in die auch Regionen und insbesondere die rund 70 Bauernherbst-Orte im SalzburgerLand eng eingebunden werden, lotet in den kommenden Monaten das Innovationspotenzial dieser traditionsreichen Veranstaltungsreihe aus.

Radfahren und Golf komplettieren Schwerpunkt-Themen

Neben dem Wandern hat in den vergangenen Jahren vor allem das Radfahren als Urlaubsmotiv stark an Bedeutung gewonnen. Allein in den vergangenen zwei Jahren –  verstärkt auch durch die Pandemie – hat das Radfahren als Haupturlaubsmotiv von elf auf 21 Prozent zugenommen. Noch eindrucksvoller zeigt sich die Attraktivität der Raddestination SalzburgerLand an folgenden Zahlen: Mittlerweile mehr als jeder dritte Sommergast steigt während seines Urlaubs mindestens ein Mal aufs Rad. Bei Mountainbikern ist das SalzburgerLand mit 19 Prozent sogar die beliebteste Destination in Österreich – noch vor anderen alpinen Regionen wie Tirol oder Vorarlberg.

E-Bikes befeuern diesen Trend weiter, weshalb sich das SalzburgerLand gemeinsam mit Flachau in diesem Segment erfolgreich um ein internationales Top-Event bemüht hat: als eines von drei exklusiven Stopps in Europa geht im Juni 2022 die Premiere der E-Bike World Tour über die Bühne. Flachau hat sich schon in den vergangenen Jahren als Organisator großer internationaler Sportevents wie beispielsweise dem Ski-Weltcup ausgezeichnet. Die E-Bike World Tour und das dazugehörigen E-Bike Festival  bieten ein breites Angebot an Strecken und Ausfahrten auch für Genussfahrer. Ziel ist es, mit dieser Veranstaltung die internationale Strahlkraft des SalzburgerLandes als Urlaubsdestination für radbegeisterte Gäste einmal mehr zu verstärken.

Nicht zuletzt ist für eine alpine Premium-Destination wie das SalzburgerLand auch das Golfangebot von entscheidender Bedeutung – insbesondere der internationale Kongress-Tourismus ist vom Golfangebot in hohem Maße abhängig. Zudem bringt es hohe Wertschöpfung in die Region, sind Golfurlauber*innen mit täglichen Ausgaben von rund 300 Euro eine sehr zahlungskräftige Zielgruppe. Der Besuch von Kulturveranstaltungen oder hochwertigen Restaurants wird von dieser Gästeschicht ebenso geschätzt. National und international konnte das SalzburgerLand durch die Kooperation mit dem Profi-Golfer Matthias Schwab auf sich aufmerksam machen. Bei internationalen Top-Turnieren, auf Social Media und im Rahmen von Sommer- und Winterkampagnen tritt Schwab als Botschafter für das SalzburgerLand auf.


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